Donnerstag, 3. Oktober 2013

Tag 22: Osaka, Tokyo, Abschied

Das schlimme an Urlauben ist ja meistens, dass sie auch irgendwann dann auch wieder vorbei sind. Und meist geschieht das schneller als einem lieb ist (sofern der Urlaub toll war) ... und in meinem Fall ist das leider heute wieder soweit:

Nach 3 ganz tollen, abwechslungsreichen Wochen Japan geht's morgen in der Früh um 09:45 Uhr wieder (via Frankfurt) Richtung Heimat. Urlaub war im Prinzip genau so wie ich ihn mir vorgestellt habe: Fremdes Land, fremde Menschen, ganz ganz andere Sprache, kaum was zu lesen/verstehen, Freundlichkeit, neue Dinge erleben, etc. Zum drüberstreuen wurde ich noch mit perfektem Wetter gesegnet ... bis auf die 2 Vormittage in Tokyo dank Typhoon gab's eigentlich nie Regen und bis auf die 2 Abende in Nikko (gut, liegt auch in den Bergen quasi) hat das T-Shirt gereicht. Toll, ganz toll. Kann wirklich jedem eine Japanreise ans Herz legen, tolles Land!

Und das Argument zwecks der Kosten zählt auch nicht wirklich: Meinereiner hat einen Flug im September (also doch nicht ganz Off-Saison) von Innsbruck (!) aus mit nur 1x Umsteigen um 900,- Euro bekommen (Lufthansa), das lässt sich auch sehen. Und die Zimmer kosten im Schnitt (also die Kategorie wo ICH absteige halt, guter Durchschnitt) um die 100,- Euro/Nacht, was auch nicht teuer ist ... geht natürlich in beide Richtungen entsprechend weit wenn man will. Das Essen ist auch nicht wirklich teurer als daheim, das Trinken eher schon. Dafür spart man sich das Trinkgeld ... das gibt's hier nicht :) Aber: hab sicher auch vom guten Wechselkurs zur Zeit profitiert .. für 1 Euro bekommt man (heute, aktuell) 133 Yen, vor einem Jahr war er noch auf unter 100 Yen, also gut erwischt.

Bevor ich allerdings zum letzten "Faktencheck Japan" komm ... kurz zum heutigen Tag:

Wiedermal um 06:00 Uhr (ich glaub ich werd die nächsten 2 Tage daheim einfach nur schlafen :)) ging der Wecker, es hieß packen und auf zum Shinkansen.

Sitzkomfort wirklich top, man kann
die Sitze gscheit weit zurückklappen. Man
beachte ausserdem den Sitzabstand nach vorne
Hab' mir den 09:13er ausgesucht, fuhr ab Shin-Osaka weg, somit hab ich mir den Platz fein frei aussuchen können. Und nach 3h Fahrt bin ich (wieder pünktlich auf die Sekunde fast ... ist wirklich unglaublich hier!) in Tokyo angekommen und hab' mich mal via 2 Ubahnen zum Hotel vorgekämpft ... das Kofferschleppen wird mir mal NICHT abgehen ;)

Konnte leider noch nicht einchecken, da um 15:00 Uhr "Check-In" ist und es erst 13:00 Uhr oder so war.

DAS würde mich mal interessieren (Frage an die Touristiker unter euch): Wenn die einen das Zimmer in so einem Fall nicht beziehen lassen ... ist das weil es einfach noch nicht fertig gemacht ist ... oder weil es einfach - aus Prinzip - noch nicht Check-In-Time ist?

Eingang zur Takeshita-Strasse

Somit hab ich wiedermal umgepackt, den Koffer im Hotel gelassen und mich auf ins Viertel Harajuku gemacht ... war teil eines LP-Stadtrundgangs. Da war auch die bekannte & beliebte Einkaufsstrasse "Takeshita-Dori", wo sich recht wundersame Leute rumgetrieben haben ... und man auch dementsprechend Sachen kaufen konnte (war ungefähr ein JEDER Kleidungsstil dabei).


Vorallem aber: Menschen, Menschen, Menschen.

Nach einer 3/4-Stunde rumflanieren hab ich mich auf den Weg nach Shinjuku gemacht. Warum? Weil ich wusste das da ein Store von "Bic Camera" ist ... einer der grössten Elektronikketten in Japan und ich wusste, dass da ein grosses Kaufhaus ist (erinnert sich irgendwer an die erste Abfahrt aus Tokyo ... da wo die Strecke gesperrt war? Genau, da war ich im gleichen Kaufhaus Mittagessen), wo ich den versprochenen Tee für Verena kaufen konnte. Warum der Electronic Store? Weil - lustigerweise - das letzte Hotel auf meiner Reise auch das ERSTE Hotel ist, das KEINEN Adapter für den Stromstecker meines Laptops hat. Gut, hab ich halt einen um unglaubliche 3 Euro kaufen müssen. Verkraftbar.

Letzter Abend in Japan, guter Platz dafür

Nachdem es da schon halb 4 war und ich nicht wirklich wusste was ich mit dem restlichen Tag noch anfangen soll, hab ich was sehr vernünftiges gemacht: Ich bin wieder an den Hafen gefahren, wo ich schonmal war und wo es sehr schön war. Und genau dort hab ich dann den restlichen Tag genossen und mir den Sonnenuntergang angeschaut.

Die Yurikamome-Monorail
Am Strand war zufälligerweise eh grad ein kleines Beachvolleyball-Turnier, hab ich mir ein Zeitl angeschaut. Bin dann noch entlanggeschlendert und hab mich am Aussichtspunkt auf der Promenade hingesetzt und die anderen Leute & den Sonnenuntergang beobachtet.

Und wär' Teresa schon wieder live dabei gewesen :)
Tja, das war's dann eigentlich auch schon ... recht unspektakulär, aber war wie gesagt auch nur ein halber Tag und das mein letzter.

Bin dann abends noch fein Sushi-Essen gegangen. Hier in der Nähe ist der berühmte Tsukiji-Fisch-Markt (eins der Highlights von Tokyo ... hab ich mir aber nicht angetan ... wie gesagt, man muss da SEHR früh dortn sein, bitte in meinem Blog nachzulesen :)) und somit glaub ich ist der Fisch für die Sushis SEHR SEHR frisch, schwamm glaub ich 24h vorher noch im Meer. Wenn ich mal gesagt hab dass das Fleisch bei der "Die Wilderin" in Innsbruck noch nach echtem Fleisch vom Bauernhof schmeckt, dann schmecken hier die Fische am Sushi noch nach echten Fischen aus dem Meer.

So, jetzt aber zum versprochenen Faktencheck. Ich schreib mir im Handy ja untertags immer wieder ein paar Sachen mit die mir auffallen, damit ich sie abends dann im Blog verwurschteln kann. Das meiste hab ich euch eh schon erzählt ... jetzt zu den Sachen die nirgends reingepasst haben:

  • Rauchen: Diesbezüglich sind sie komisch, die Japaner. Auf der Strasse (!) darf man grösstenteils NICHT rauchen (überall Schilder und extra ausgewiesene Raucherzonen), dafür in den meisten Lokalen / Restauranten SCHON. Seltsam. Ungut, wenn man mich fragt. So kommt's oft vor, dass man beim Essen im Restaurant sitzt, und eine Gruppe von 5 Rauchern mit angezündeten Zigaretten lässig durchs Lokal spazieren. 
  • Sauberkeit: Es ist wirklich sehr sehr Sauber hier ... kann mir nicht vorstellen dass es in Singapur reinlicher ist :) Kein Dreck / Müll auf der Strasse, am Boden nix, in der Ubahn nix, in der Ubahn-Station nix, nirgends nix. Verwunderlicherweise gibt's allerdings KAUM Müllkübel auf der Strasse, zumindest muss man die sehr genau suchen. Komisch.
  • Wenig Touristen: Entweder täuscht mich das ... aber man sieht hier wirklich wenig "Ausländisch ausschauende" Touristen. Teilweise bin ich 30 Minuten mit 3 Ubahnen gefahren und hab nicht einen Nicht-Japaner gesehen. Ist anscheinend wirklich weit weg von den USA und Europa u.ä. ... und die Hemmschwelle der anderen Sprache und anderen Schrift scheint dann doch recht gross zu sein
  • Rolltreppen: Hier in Tokyo scheint sich der Grundsatz "Rechts stehen, links gehen" umgedreht zu haben: "Links stehen, rechts gehen". Wobei: scheint nur in Tokyo so zu sein ... überall anders war's wie bei uns daheim (gut, in Wien zumindest, in Innsbruck checken dass die Leute leider nicht)
  • Bankomat: Ob's an der zur Zeit durchgeführten Systemumstellung liegt oder nicht: ich habe die Bankomatkarte hier genau NULL-mal (!!) gebraucht. Warum? Ging nicht! An den normalen ATMs geht weder die CC noch die Maestro ... man muss sich spezielle ATMs (in Banken, 7/11s, o.ä.) suchen wo dann nur (!) die CC geht. Und das nur mit Code! Gut dass ich den vorher noch rausgefunden hab ... sonst hätt ich genau 0 Yen gehabt und wieder heimfahren können :)
  • Verbeugen: Man lernt sich hier wirklich zu verbeugen ... kann man sich als Europäer gar nicht vorstellen. Sogar wenn einem ein Angestellter in den Lift "hilft", verbeugt er sich wenn sich die Türen schliessen. Die Schaffner am Wagon-Ende sowieso. Und wenn man sich verabschiedet überhaupt. Also grundsätztlich: Immer! Menschen mit Rückenleiden hättens hier schwer.
  • Schirme: Man sieht hier tatsächlich bei Sonnenschein mehr Leute mit Schirmen als wenn's ein wenig Nieselt. Die "asiatische" Ansicht "Blass = Wohlhabend" scheint auch hier zu gelten.
  • UBahn: Sehr sauber, sehr pünktlich, sehr modern, sehr gut durchdacht. Beschilderung ist super, verständlich und gut durchdacht. Man kann beim Einsteigen immer schon schauen in welchen Wagon man einsteigen soll, damit man dann am Wunschbahnhof gleich am nähesten zur Rolltreppe oder Anschlusslinie ist. Und die Minuten bis zur Wunschstation sieht man sowieso. Überall Pläne wo die Ausgänge der Station und deren Umgebung verzeichnet ist, etc. Also UBahn-Fahren hier ist WIRKLICH eine Wohltat! (Gilt alles hautpsächlich für Tokyo). Sauberkeit - wie oben schon erwähnt - sondersgleichen, Sitzbänke alle aus Stoff, kein Plastik. Die Kinder ziehen hier sogar die Schuhe aus wenn sie auf den Bänken rumklettern. 
  • Boden = unrein: Ich glaub die Geschichte mit den Schuheausziehen geht auf das retour, dass die Japaner einfach den Boden als was unreines ansehen. Was mir aufgefallen ist: Fast NIEMAND stellt auch nur irgendwas in der UBahn z.b auf den Boden ... Taschen, Rucksäche, etc. ... wird alles getragen oder auf den Schoss gelegt. Trotz der unglaublichen Sauberkeit des Bodens ... nicht ein Papierl wird man finden.
  • Strassenbeleuchtung: Ich weiss nicht ob es daran liegt, dass zur Zeit hier in Japan keine Atomkraftwerke am Netz sind ... aber in den kleinen Orten in denen ich war (Kawaguchiko, Nikko, etc.) gab's FAST keine Strassenbeleuchtung. Sprich: In der Nacht ist es auf den Strassen STOCKfinster. Komisch. Gut dass ich nicht mit dem Auto hier bin ... würde genau NIX sehen in der Nacht.
  • Radfahrer: Hier in Tokyo eh nicht so, aber in Kyoto, Osaka und Hiroshima ganz schlimm: Hier fahren unzählige Leute mit dem Rad ... und zwar: auf die wildeste Art und Weise: Mitten durch die anderen Leute durch, mitten am Gehsteig. Wäre mindestens 10x fast angefahren/überfahren worden. Hab' ich aber im LonelyPlanet schon so gelesen ... ist anscheinend ganz normal und die Leute scheinen sich schon daran gewöhnt zu haben. Grosse Menschenmenge am Zebrastreifen? Scheissegal, 3 Radfahrer schiessen durch, wird schon nix passieren. Und die Leute? Kennen das, weichen halt aus, die Radfahrer auch ... passiert auch nix. Bei sovielen Leuten generell hier lernt man glaub ich einfach das Ausweichen bis zu einem sehr hohen Grad der Perfektion :) Und bei UNS daheim gibt's Diskussionen zwecks der MTS und den 5 Radlern ... lustig :)
  • Anstellanstand: DEN haben sie, die Japaner. Wenn's irgendwo reingeht oder man auf was warten muss: Es wird sich brav angestellt. UBahn-Station pumpvoll, was machen sie? Brav in Reihen bei den Tür-Markierungen anstehen. 10.000 Menschen am Busbahnhof? Es wird sich brav in einer Schlange um den halben Häuserblock entlang den Markierungen angestellt. Ausreisser? Gibt es nicht! Toll. Sogar die Engländer könnten sich hier noch was abschauen ... klingt komisch, ist aber so :)
  • Handy: Hat hier ein JEDER, ab - kommt mir vor - 3 Jahren schon. Und: In der Ubahn oder sonst wo ist das ERSTE was die Leute machen: Handy raus und rumspielen/Facebook lesen/Nachrichten lesen/etc. Teilweise echt lustig wenn in der Ubahn 15 Leute nebeneinander stehen und alle am Handy rumtippen. Die Kids spielen selbst in der Schlange auch wenn's nur 2 Minuten dauert noch schnell ein Ballerspiel am Handy. Dafür haben ganz viele so einen mobilen Akkupack dabei ... sonst würde das ein normales Handy ja den ganzen Tag nicht aushalten. Sowas will ich mir ja auch schon lang kaufen ... kostet nicht viel und gibt bei einer sehr kleinen Grösse (je nach Gerät das man kauft natürlich) einige Akkuladungen für's Handy her. Sehr praktisch wie ich finde ... ja, doch, wird gekauft :)
  • Wetter: Es könnte wirklich daran liegen dass ich einfach nur Glück gehabt hab ... aber der sehr sehr warme Herbst liegt glaub ich auch daran, dass Japan breitengradtechnisch recht gut liegt, Tokyo selbst z.b. ungefähr auf gleicher Höhe wie Tunesien, meint man gar nicht. 
So, das war also der kleine "Faktencheck Japan" ... jetzt hab' ich euch glaub ich in den letzten 3 Wochen alles mitgeteilt was mir so aufgefallen ist ... und den Rest gibt's dann persönlich :)

Das war er also, der 2. grosse 2013er Urlaub (nach Hawaii im Frühjahr und dem Abstecher nach Portugal im Sommer). Es geht wieder heim in den Herbst, die - für mich - unschönste Zeit des Jahres wo es dunkler wird, nasser, kälter und überhaupt und sowieso ... und Baseball hört Ende Oktober auch auf ... alles in allem: Schlimme Jahreszeit. 

... die ich mir allerdings damit vertreiben werde, den nächsten Urlaub zu planen. Vorfreude ist bekanntlich die grösste Freude :)

Tokyo Hafenbrücke bei Nacht

Möchte mich somit bei den fleissigen Lesern (auch wenn's nur einige waren :)) bedanken, hoffe das "mitreisen" hat ein wenig Spass gemacht, die Bilder haben die sich mir gebotenen Eindrücke halbwegs vermittelt ... und ihr seit das nächste Mal auch wieder dabei. Wo auch immer.

またね!

:)


Mittwoch, 2. Oktober 2013

Tag 21: Universal Studios Japan

So, das war er also ... der letzte Tag hier in Japan an dem weder Abflug, Zugfahren oder sonstiges "Unliebsames" angestanden ist ... sondern reines "Urlauben".

Und nachdem mich hier in Osaka nichts mehr wirklich angesehen hat & ich glaube ich hab mir zum Abschluss noch ein wenig Spass verdient (nicht dass ich den nicht die letzten Wochen auch hatte ... aber ihr wisst schon wie ich das meine) ... deshalb bin ich heute vormittags in die hier in Osaka ansässigen "Universal Studios Japan" gefahren ... mit der JR (inkl. 2x umsteigen) ca. 30 Minuten entfernt. Hab' diesmal fast alles daheimgelassen ... keinen Reiseführer, keine grosse Cam, keinen Rucksack, NIX. Wollte zumindest an EINEM Tag mal "frei" vom Rumschleppen eines 6-8 Kilo-Trums sein ... somit sind die Fotos (dank angeschlagenem & alten Handy) eher minderwertig ... aber sie vermitteln zumindest ein wenig den Eindruck.


Das Eingangstor
Die berühmte Universal-Kugel ... inklusive
Japanerinnen beim Posen (ja, Caro, wie am Schiff damals :))

Eintritt war wie zu erwarten recht teuer ... 6.600 Yen für den reinen 1-Day-Pass und 4.900 Yen für den "Express Pass" noch dazu ... in Summe also ca. 86,- Euro .. wobei mir dass dann im Vergleich zu Disney World heuer gar nicht sooooviel vorkommt ehrlich gesagt (wobei: Disney World war schon nochmal 3 Kategorien drüber vom "Value" her muss ich sagen)

Wie's halt in so einem Park ausschaut:
Breite Strassen, Themenviertel, viele Menschen

Der "Express Pass" hat genau den Sinn gehabt, dass man bei 7 ausgesuchten Attraktionen die "Express Line" nehmen konnte und nicht mit den normalen Leuten anstehen musste. Und: Er hat sich voll rentiert. Hab den ganzen Tag NIE, wirklich NIE mehr als 5 Minuten pro Attraktion warten müssen ... war super!

Mein Essen des Tages: Churros
(mal normal und mal mit Chocolate Cookies ... namm)

War dann recht fleissig ... hab mich den ganzen Tag durch die Attraktionen gekämpft ... weil wenn ich schon hier bin und soviel Eintritt gezahlt hab, muss man das auch ausnutzen. Wetter war traumhaft für den Besuch: Zuerst ein wenig wolkig, dann aber blauer Himmel mit Wolken, feine Temperaturen um die 25°C sowas ... einfach nur super.

Und abhakeln kann ich dann im Endeffekt folgendes:

Ja, wie gesagt: Ich war recht fleissig heute :) So hab ich dann auch ganz leicht wie im Flug die 6.5 Stunden rumgebracht die ich drin war.

Nette Abendstimmung im 50er Viertel incl. Rollercoaster


Hab' somit brav alle meine 7 Attraktions-Gutscheine eingelöst, den letzten (Jurrasic Park) hab ich mir bis zum Schluss aufbehalten ... zu Recht! Ist ja bekanntlich der Ride, wo man mit so am Bootl durch den Jurrasic Park an vielen Dinosauriern und so vorbeifährt ... und ganz zum Schluss dann die steile Rampe/Rutsche runterfährt und unten dann in den See reinsplashed ... und dabei sehr nass werden kann.

Ich hatte natürlich das Glück, genau einen Platz a) am Rand und b) weiter hinten zu erwischen ... sprich: ich wurde gscheit nass, halbes T-Shirt fetznass, linkes Hosenbein ebenso.

Und genau DAS wollte ich mir für den Abend aufbehalten, da konnte ich während des Heimfahrens fein trocknen ;) Meine "Wertsachen" (JR-Pass, CC, Geld) konnte ich feinerweise um 100 Yen in einem Locker wegsperren.

Bekannt aus dem Büro ... hier in Echt zum Aufsuchen :)

Hab' zufällig dann auch noch eine grosse Tages-Parade erwuschen, als ich das zweite mal aus dem Space-Ride rausbin. Zur Zeit (etwas früh, wenn man mich fragt) wird hier schon gross Halloween gefeiert ... somit hatte die Parade auch ein wenig dieses Thema. Aber im Endeffekt war's dann einfach eine grosse Carneval-Parade, wie sie in Rio auch (bissl grösser halt :)) stattfinden hätte können. Viele Wagen, viele Tänzer, davor, drauf, dahinter, viele Comicfiguren (Sesamstrasse, Peanuts, etc.) ... laute, aber tolle Musik ... einfach nur toll!

Parade

Highllight des heutigen Tages war sicher der Space-Ride und die grosse Achterbahn. Wobei ich mir - während wir auf den höchsten Punkt raufgezogen wurden - dann wieder die Frage gestellt hab: "Warum tu ich mir sowas an?"

... bevor ich die Antwort finden konnte, sind wir eh schon in die Tiefe geschossen :)

War alles in allem wirklich ein sehr netter & unterhaltsamer Tag heute.

Und als "Feinheit" hab ich mir abends dann noch 2 Donuts reingehaut ... einen für den Glust und einen für den Halloween Anlass:


 Morgen werd' ich mit dem 09:13er Shinkansen von Shin-Osaka hier die 3h rauf nach Tokyo fahren und mein letztes Hotel für meine letzte Nacht hier in Japan beziehen :(

Hab' mir ein recht unspektakuläres (aber doch: teures wie mir vor-kommt) Zimmer für die letzte Nacht genommen, Hauptkriterium war, dass es in "Taxireichweite" für die Fahrt am Freitag morgen zum Narita Airport liegt. Mein Flug geht ja schon um 09:25 (oder war's 09:45? Ich weiss es nicht mehr) ... und da heissts dann früh das Hotel verlassen.

Was ich sonst morgen nachmittags noch mache ... weiss ich nicht, wird nicht viel werden ... Abschied nehmen, sentimental werden, lamentieren  .. ja, wahrscheinlich das :)

Dienstag, 1. Oktober 2013

Tag 20: Der grosse Buddha & die Orix Buffaloes

Dreiviertel 11 schon ... pfuh, heute wird's wieder spät. Bin grad davor vom Baseball heimgekommen ... und bin da allerdings auch schon früher gegangen. Aber dazu gleich.

Der erste Programmpunkt war heute wieder ein kultureller Welcher: Hab' einen Habltagesausflug nach Nara gemacht, eine kleine Stadt (gut, 300.000 irgendwas Einwohner, aber für japanische Verhältnisse eher klein). Mit der Bahn (sehr fein: Geht von meiner Station hier unterm Hotel los ... alles im JR-Pass inkludiert) dauert die Fahrt ca. 50 Minuten, also nicht der Rede wert.

Hauptgrund des Besuchs war der Todai-ji Tempel ... Heimat des "Grossen Buddhas" von Nara.

Aber auf dem Weg vom Bahnhof zum Tempel (ca. 20 Minuten Spaziergang durch den Ort) hab' ich vorher noch woanders Halt gemacht: Im Isuien-Garden.

Die Isuien-Garten Anlage

Dies ist eine kleine Gartenanlage (mit angrenzendem Museum, das ich mir aber nicht angeschaut habe), eingebettet im grossen Nara-Park, der hier den Grossteil des östlichen Naras ausmacht. Wirklich schöne, kleine gehegte und gepflegte Gartenanlage mit schönem Grün, schönen Teichen und Bäumen und kleinen Teehäusern.

Wetter hat das ganze noch
viel schöner erscheinen lassen

Überall Grün und Wasser

Dann ging's aber auf zum Tempel. Wie zu erwarten waren dort wieder Unmengen von Menschen ... wenn auch weniger als erwartet.

Der Todai-Ji Tempel

2-3 Fakten zum Buddha selbst:

  • Statue selbst ist ganze 16m hoch, mit Sockel 30
  • Wiegen tut sie ganze 452 Tonnen
  • Die Halle selbst ist mit 57 x 50 x 48 Metern die grösste rein aus Holz gebaute Halle der Welt
Der grosse Buddha von Nara ...
schaut zwar nicht so aus, ist aber 16m hoch

Alles recht beeindruckend, hat einen wirklich gefesselt das riesen Ding in der noch viel riesigeren Halle. Rund um den Buddha herum sind noch überall andere Figuren und Buddhas und Sachen gestanden ... wirklich sehenswert.

Lustig war auch folgendes: In einer der Säulen war unten am Boden so ein Loch drin ... recht klein (gleich gross wie eins der Nasenlöcher des grossen Buddhas). Man sagt, wenn man es schafft durchzukriechen, ist einem die Erleuchtung sicher.



Ich sag mal so: Ich hab' nicht mal angefangen dranzudenken das auch zu versuchen ... ich hatte Angst dass das dann alles in einem Feuerwehreinsatz inkl. Rausschneiden und somit der Zerstörung von wertvollem Kulturgut endet. :)


... aber die meisten haben's dann doch - mehr schlecht als recht - geschafft durchzukommen ... war wirklich sehr lustig mitanzusehen (bis auf den Briten, der sich die Schulter dabei ausgekugelt hat).

Hab mich dann noch a Zeitl in der Gegend hier umgesehen ... ist wirklich ein sehr schöner Park zum Durchflanieren. Vorallem auch hier wieder (wie auf Miyajima damals): 

Ein Reh
Genau: Rehe, überall Rehe ... gelten hier wohl als heilig und Institution. Auch hier recht lustig zum beobachten, wenn die Dinger über kleine unschuldige Kinder "herfallen" die zufällig was zum Essen in der Hand haben ... oder über andere Touris, denen ihre Freunde Kekse auf die Rückseite der Rucksäcke gegeben haben. Toll :)

Rehe, Rehe und nochmals: Rehe

Wollt mich dann langsam wieder auf den Spaziergang Richtung Bahnhof machen ... als mich 3 japanische Kids abgefangen haben. Sie haben mir erklärt sie sind heute angehalten, fremde Menschen anzusprechen und mit ihnen ihr Englisch zu trainieren, durch einfaches miteinander Sprechen für ein paar Minuten. Find ich ein recht cooles Prinzip muss ich sagen. 

Hab denen dann natürlich gleich geholfen und mich 15 Minuten mit ihnen unterhalten ... mit dem Jungen zumindest, die Mädls waren sehr sehr schüchtern und haben grad mal ein "How old are you?" und "How ... times in ... many ... Japan?" rausgebracht. Hat aber schon Spass gemacht muss ich sagen ... der mit dem besten Englisch will später mal Dolmetscher werden (Englisch/Japanisch/Spanisch) (!) ... gute Berufswahl.

Meine 3 japanischen Schulkids
Was mir dann allerdings ein wenig .. spanisch vorgekommen ist, dass sie dann so Folder verteilt haben (siehe Bild), wo's irgendwie um eine Sekte ging in Japan, wo alle an den "einen Gott" glauben ...wo Krankheiten quasi nur die Strafe für das "ich-bezogene" Denken der Menschen ist. Ich HOFFE mal für die Kids dass das alles nicht so eine Hardcore-Sekte ist und sie da nicht drinstecken .... naja ... ich tu' hier ja nur mutmaßen. 


Ging dann allerdings wirklich retour Richtung Osaka, kurzes Ausruhen & Sushiessen im Hotel, und abends (auf a 17:00 Uhr) dann gleich in den Kyocera-Dome zum Baseball. Hatte ja Karten für das heutige Spiel der Orix Buffaloes aus Osaka gegen die Softbank Hawks aus Fukuoka.

Der noch recht leere Kyocera Dome,
schaut ein wenig aus wie ein Raumschiff
War wirklich eine interessante Erfahrung ... weil die Japaner - im Gegensatz zu den Amerikanern - machen ja recht einen "Krach" beim Anfeuern ... sprich: Fahnen, Trompeten, Geklatsche, Fangesänge, etc. Ungewöhnlich ... ist mir "ohne" dann doch lieber ... hat was "nobleres" für den Sport :)

Eins der Maskottchen
Spiel selber war dann recht einseitig ... die Hawks waren klar überlegen, Ende des 8ten Innings (nach bereits 3,5 Stunden Spielzeit) stands schon 9-2, darum bin ich dann auch da schon gegangen, weil das eh nix mehr geworden ist und ich mich in der Ubahn nicht zerquetschen lassen wollte :)

Eine Spielszene

Hatte eh recht gute Karten, 1st Base Seite, 10. Reihe oder so, aber 3 Dinge sind mir am Sender gegangen, deshalb hab ich ab dem 4ten Inning die "höheren" Ränge aufgesucht, weil ich mich da in Ruhe Ausbreiten, Essen und Fotografieren konnte:

  • die Sicherheits-Netze die sie hier haben gehen a) recht weit in den Outfieldbereich und sind b) optisch sehr schlecht gestaltet zum durchschauen
  • genau vor mich hat sich ein recht grosser (ja, die gibt's auch) Japaner hingesetzt, und statt Pitcher sah ich jetzt immer einen japanischen Kopf von hinten
  • rechts hinter mir waren ca. 20 australische (?!) Austauschschüler ... wenn ich's nicht besser wüsste: betrunken. Und da war einer dabei, der hat dauernd einen Krach gemacht, bei JEDER Aktion was sinnloses reingeschrien, schlussendlich dann "Buffalo Soldier" geschrien und die ganze Zeit einfach IRGENDWAS gerufen. Also prinzipiell bin ich ja Pazifist und so ... aber DEM hätte ECHT eins aufs Maul gehört, nerviger Typ der  :)
Aber oben war's dann fein, ruhig, und die Leute haben sich auf's Baseball (und Essen) konzentriert und nicht auf den Trubel. Gegessen hab ich auch "Ballpark-Like" ... zuerst ein Hotdog, dann so panierte Hühnerteile und danach so einen fritierten Reis ummantelt mit Speck auf einem Spieß. Yummy :)

Tja, das war dann also mein 2ter Tag in Osaka hier.

Morgen der dritte, und letzte. Vorallem auch: der letzte GANZE Tag ohne Reise oder Flug oder Übersiedlung oder irgendwas hier während diesem Urlaub. Weil übermorgen übersiedle ich nach Tokyo wo ich dann am Freitag in der Früh schon wieder in den Retourflieger steige :(

Aber jetzt heissts morgen in der Früh mal den morgigen Tag planen ... wie meistens: Derweilen noch KEINE Ahnung was es wird ... aber am ehesten werd ich mich zum Abschluss nochmal vergnügen und mich in die Universal Studios hier hauen und mit ein paar Rides fahren. Schau ma mal ... klingt aber spaßig :)

Montag, 30. September 2013

Tag 19: Osaka

Pfuh, heute war ein langer Tag: Ich fange jetzt grad um 21:30 Uhr Blogschreiben an ... und der Wecker ging heute in der Früh schon um 04:15 Uhr (!). Aber: da war ich noch in Nikko, mittlerweile bin ich schon wieder ganz woanders ... nämlich in Osaka, der 2.5 Millionen Einwohnerstadt ganz bei Kyoto um's Eck.

Hatte somit heute das Vergnügen, den Japanern beim morgentlichen Rush-hour'en zuschauen zu können ... da hat sich's abgespielt auf den Bahnhöfen, wild. Aber: Hab's dann doch irgendwie in den Shinkansen von Tokyo nach Shin-Osaka geschafft (3h durchgehend, konnte ein wenig ein Nickerchen halten, fein).

Hab dann um ca. Mittag meinen Koffer in meinem neuen Hotel (Monterey Grasmere Osaka) abgestellt und bin mit der U-Bahn dann gleich mal zum Kyocera-Dome hier quasi um's Eck gefahren.

Der futuristische Kyocera-Dome

Warum? Weil das die Heimstätte der Osaka Orix Buffaloes ist ... des hier heimischen Baseballteams. Und da hab' ich mir gleich eine Karte für das morgige Heimspiel (das LETZTE Saisonheimspiel wie mir scheint) besorgt ... seh ich den (recht enthusiastischen) japanischen Baseball auch mal. Ich freu mich!

Gut, wär das mal erledigt.

Der nächste Weg hat mich dann an den Hafen ins Aquarium geführt. Laut LonelyPlanet eins der weltbesten ... find ich nicht, wie sich herausstellen sollte. Aber dazu gleich. Weil am Weg dort hin bin ich folgendem interessantem Gebilde über den Weg gelaufen:

Tempozan Ferris Wheel

Es war das "Tempozan Riesenrad" hier im Hafengelände. 112.5 Meter hoch ... reicht, für mich muss ich sagen :) Bin dann gleich mal eine Runde damit gefahren (Dauer ca. 15 Minuten) wenn ich schon hier bin ... und man hatte eine recht gute Übersicht von da oben:

Osaka von oben

Kein SkyTree, aber immerhin :)

Ging dann gleich weiter in's benachbarte Aquarium, dem "Kaiyukan" ... eins der weltgrössten Aquarien wie scheint ... sagen mal Wikipedia und LonelyPlanet.

Das Aquarium & ein Touristenbootl daneben
War dann aber eher enttäuschend muss ich sagen ... Highlight war im Prinzip ein Riesenbecken wo sogar Walhaie (!) drin rumgeschwommen sind ... und um das ist man halt Stockwerk für Stockwerk rum- und runtergelaufen. Daneben dann natürlich noch kleine Sonderbecken.

Ein Walhai im Aquarium ... ich weiss nicht.

Ich weiss nicht an was es liegt - wahrscheinlich war ich in meinem Leben schon in genug guten Aquarien - aber ich fand es einfach nicht toll. Die Gänge waren eng und dunkel, die einzelnen Becken alle hinter Plexiglasscheiben, das genannte Plexiglas war oft verschmutzt und schlecht zum durchschauen, die Becken selber waren lieblos gestaltet und - meiner Meinung nach - VIEL zu klein, etc etc. Da hat mir das Lissaboner Aquarium besser gefallen heuer muss ich sagen.

Kurzum: Wenn man einmal in Monterey Bay war oder in anderen Spitzenaquarien ... dann verblasst der Rest :) Kann somit aber keineswegs die Meinung vom Lonely Planet nachvollziehen.

Nach dieser Erfahrung ging's zurück ins Hotel um endlich einzuchecken und mein Zimmer zu beziehen. Aussicht aus dem Fenster (gut, man muss ein wenig um's Eck schauen, komische Konstruktion hier) ist hier im 27. Stock auch recht nett:

Osaka von oben, die Zweite

Hab' dann beschlossen mir noch das "Abendviertel" von Osaka anzusehen, liegt feinerweise genau hier ums Eck, 5 Minuten zu Fuss.

Und es macht dem Namen "Abendviertel" alle Ehre: Leuchtreklame überall, Lautsprecher überall, grosse Geschäfte, kleine Bars, Millionen von Menschen, viel Gehudel, etc. Und mitten durch ein kleiner Kanal, entlang dem man spazieren kann, sich hinsetzen und was essen kann, etwas abseits vom Trubel.

Ein paar Impressionen:

Links und rechts davon gingen jeweils EWIG lange
Arkaden weg ... die ich mir aber ob der 1 Mio. Menschen
wirklich nicht mehr antun wollte heute.

Der recht nette Kanal, inklusive Bootl wenn man will

Wer würde bei so einer einladenden
Eingangsfigur nicht gern eintreten? :)

Eine der Arkaden

Da hab ich mir am Weg 8 so "Überbackene
Schleimbällchen mit Oktopus-Füllung" reingehaut ...
... klingt grausig, waren aber toll :)

Die Nacht zum Tag machen
Tja, nach diesem Streifzug bin ich retour ins Hotel. Lustigerweise fängt dieses hier erst mal im 22. Stockwerk an ... das restliche Haus darunter sind Stores/Büros (?) ... und ganz unten im Basement eine grosse Shopping-Mall. Dortn hab ich auch im grossen Food-Store dann meine Einkäufe erledigt und mich ins Zimmer gehaut.

Morgen geht's wie gesagt laut Plan (wenn ich nicht verschlafe dank Schlafmangel ;)) nach Nara (ca. 50 Minuten mit dem Zug entfernt) und abends dann zum Baseball. Wird wieder ein langer, aber interessanter, Tag glaube ich.

Sonntag, 29. September 2013

Tag 18: Qual die 2te & Nikko-Sehenswürdigkeiten

Im TV läuft hier grad (feinerweise im 2-Kanal-Ton!) der Disney-Film "The princess and the Frog", lustigster Disneyfilm seit langem muss ich sagen. Auch die Szenerie (spielt in einem Bayou ... mit Voodoo und so) ist ungewöhnlich für Disney, gefällt mir aber sehr gut. Der Gator ist köstlich :)

(Sorry den kurzen Disney-Ausflug ... wieder retour nach Japan)

War heute wieder brav im Nationalpark unterwegs. Wieder mit dem 09:46 Bus raufgefahren ... diesmal aber deutlich früher ausgestiegen ... erstes Ziel war die Ropeway hier:

Schaut recht schwindlich aus ... war sie auch
Plan war, mit ihr zu einem Aussichtspunkt raufzufahren, und von dort'n aus über 2-3 Hügel (grooooße Hügel) 2 Stunden lang bis zum grossen See nach oben zu wandern. Die Aussicht von der "Bergstation" allein wär die Fahrt schon wert gewesen ... kommt auf dem Bild nicht so rüber ... war aber fast wie im Märchen (gut, der Disney-Einfluss eventuell ;)) ... Wald, hinten der blaue See, das kleien Dorf und im Vordergrund 2 Wasserfälle. Kitschig, aber sehr schön.

Die Kegon Falls

Das war's mal mit dem schönen Teil ... es folgte der anstrengende: Die Wanderung. Auf meiner Wanderkarte stand mal bei der Route was von "Long and hard trail with many divergences with mostly steep up hills". Toll, kluge Entscheidung genau DIE zu machen :) Aber immerhin: Plan war nach der Hälfe "rechts abzubiegen" und somit die insgesamt 5h auf ca. 2h zu verkürzen.

War dann wirklich eine harte Route ... ging im Prinzip mitten durch den Wald/Dschungel steile Anhänge rauf und durch hohes Gras und Büsche wieder kurz runter, bevor der nächste, doppeltsohohe Hügel schon wieder gewartet hat. Aber: immerhin war ich dafür alleine ... hab die erste Stunde keine einzige Menschenseele (und auch keinen Bär, pfuh) getroffen ... die grosse Wandersaison scheint wirklich schon vorbei zu sein.

Bin dann aber erschöpft, verschwitzt und fertig im Hauptort vom Lake Chuzenji wieder rausgekommen (toll, genau beim Friedhof), fast auf eine Schlange getreten (die hat blöd geschaut ... tatsächlich) und bin dann in den Ort spaziert.

Als nächstes standen die hier ansässigen Kegon Falls am Programm. Sind genau DIE, die ich oben von Weiten schon gesehen hab ... nur diesmal halt nah. Man konnte mit so einem Aufzug 100m (!) nach unten (!) fahren, und somit die Wasserfälle von relativ nah und gerade aus sehen. Haben sich schon rentiert, die 300 Yen Gebühr für den Lift meiner Meinung nach.

Nochmal die Kegon-Falls
Das war's dann allerdings für heute mit Wandern und Parks und Falls und überhaupt ... hab' mich wieder mit dem Bus hier Richtung Nikko gemacht. Es stand nämlich der 3. Programmpunkt für heute an: Der bekannte Toshogu-Schrein hier in Nikko. Gibt zwar an Haufen hier in der Gegend (= im Ort), aber ich hab' mich für den bekanntesten entschieden, wir wollen's ja nicht übertreiben.



Der Schrein ist gleichzeitig auch ein Mausoleum, und zwar für den ersten Tokugawa Shogun. Das ganze Gelände hier ist relativ gross und besteht aus vielen Einzelschreinen und Häusern und Hallen und überhaupt, teils auch abgelegene religiöse Stätten (wo man sich über unzählige Stiegen raufquälen muss ... Katastrophe).

Das "Haupttor", die Hauptsehenswürdigkeit hier, wird seit diesem Juni restauriert ... ganze 6 Jahre lang, deshalb verhüllt. Egal, das ganze Gelände selbst war sonst auch sehr sehr sehenswert.

Recht glänzend alles

Ein weiteres Highlight (und auf das hab ich mich besonders gefreut) sind die berühmten "3 Affen". Kennt eigentlich ein Jeder. Was ich nicht wusste, dass das ganze auf eine alte (sehr alte) buddhistische Lehre aus dem 8. Jahrhundert retourgeht ... und die bekannteste und älteste Darstellung der 3 Affen stammt eben aus dem 17. Jahrhundert ... und befindet sich als Schnitzerei hier an einem Stall (für heilige Pferde), recht unscheinbar. Und von hier aus hat sich das Motiv eben weltweit verbreitet.



Nachdem das ganze bei uns ja einen eher "negativen" Touch hat ... bedeutet die Schnitzerei im Original eigentlich was "posivites": Nicht böses tun, nichts böses sagen und nichts böses hören

Was ich AUCH nicht wusste, ist dass das ganze (wie damals der Schrei in Oslo) eigentlich nur ein "Teil des Ganzen" ist ... sprich: die ganze "Aussage" hier am Stall besteht eigentlich auch insgesamt ACHT Schnitzereien, wovon die 3 Affen den bekanntesten Teil darstellen (kurz: es geht um die Lebensgeschichte an sich ... Geburt, Jugend, Verlieben, Schwangerschaft ... und wieder von vorne).

Natürlich beliebtes Fotomotiv :)

Hab' mir dann noch die restlichen Anlagen hier angeschaut ... insgesamt 2-3x meine Converse ausziehen müssen, weil man in den inneren Teil des Schreins gehen konnte (da wären mir andere Schuhe der Bequemlichkeit halber lieber gewesen ...) und dann im Endeffekt wieder Richtung Stadtkern selbst spaziert (ist recht langgezogen Nikko hier ... sicher 2-3 Kilometer.

Auch recht bekannt hier:
die Shinkyo-Brücke
Dann hat's wiedermal geheissen: Zeit für Sumo :) Das Aki-Basho (September Turnier, da wo ich in Tokyo am 2. Turniertag war) hatte heute seinen letzten Tag ... aber der Gewinner stand seit gestern schon fest: einer der 2 aktuellen Yokozunas, Hakuhō Shō. Find Sumo immer cooler ... hoffe ich kann das von daheim auch verfolgen ... über's Internet oder so.

Tja, und morgen geht's schon wieder weiter ... ausgecheckt hab' ich schon. Es geht wieder (retour) nach Osaka, wird wieder ein 5h Reise werden. Das ungute daran: Will mit dem 06:00 Uhr Zug fahren, damit ich zu halbwegs einer Zeit in Osaka bin. Möchte mir am Nachmittag das Osaka-Aquarium anschauen, was - laut TripAdvisor - eines der schönsten der Welt sein soll ... und ich steh ja auf sowas bekanntlicherweise :)

Übermorgen steht dann ein Tagesausflug nach Nara zum grossen Buddha an ... und dann ... wer weiss ... eventuell ein wenig "Entertainment" zum Schluss ... Universal Studios Japan eventuell? :) Auf jeden Fall werd' ich irgendwo noch ein Baseballspiel reinquetschen ... je nach Spielplan, schau ma mal.

Naja, werden ja noch spannende letzte Tag hier in Japan ... aber jetzt heissts mal: schlafen, und morgen FRÜH aufstehen.

Aber: Nikko und die Gegend hier waren in den letzten 2.5 Tagen wirklich, wirklich wunderschön, perfektes Wetter, schöne Gegend, nette Leute, nette Landschaft, toll! Sei jedem empfohlen, 2-3 Tage hier scheinen - sofern das Wetter passt - als perfekt.

Ihr, liebe Leser, ward' heut sicher schon wählen ... bin schon gespannt wie die ganze Geschichte ausgeht ... morgen nach dem Aufstehen (Österreichzeit ca. 21:00-22:00) werd' ich's wissen.

Samstag, 28. September 2013

Tag 17: Der Nikkō-Nationalpark

Heute war ich wieder fleissig ... war wie gestern angekündit im Nikkō-Nationalpark wandern ... und toll war's!

Angefangen hat der Tag mit dem ersten ECHTEN Frühstück (somit nicht nur Instant-Coffee und ein gekauftes Billig-Gebäck) seit langer, langer Zeit. Gab's um 1.000 Yen / Tag dazu und diesmal hab ich mir gedacht leist ich mir das ... hab hier keinen Stress! Und gut war's. Interessanterweise haben die Japaner auch andere Frühstücksgewohnheiten wie "wir" Mitteleuropäer: Es gab zwar auch Brot und Toast und so Sachen, aber das war eher am Rand aufgestellt: Hauptfrühstück ist hier prinzipiell (kommt mir halt so vor) ähnlich wie das Hauptabendessen: Es gab Miso-Suppe, Fleischeintopf, Salat, Kartoffelgratin, warmer Kürbiseintopf, etc.

Ich hab mir eine gute Mischung zusammengestellt ... war ausgezeichnet muss ich sagen. Morgen gleich wieder :)

Frisch gestärkt bin ich dann uma 09:30 Uhr Richtung Station spaziert, hab mir ein 2-Tages-Bus-Ticket für die Gegend hier gekauft ... und dann auch gleich mit dem lokalen Bus hier Richtung Nationalpark gefahren. Man fährt hier gleiche eine ganze Stunde über sehr kurvige Serpentinen bis man schlussendlich mitten im Nationalpark zwischen den 2 grossen Seen (Chūzenji-See und dem Yunoko-See) angelangt ist. Zusammengerechnet mit der 140km Anreise aus Tokyo ist man jetzt wirklich hier sehr im Grünen. Fein.

Hab' mich dann gleich auf meine geplante Route gemacht: Gestartet wurde mit den Yutaki-Falls ... weil die einfach direkt bei meiner Bushaltestelle waren :)

Yutaki-Falls

Dann gings komplett um den Yunoko-See herum, dann auf einer bekannten Wanderroute bis zum Lake Chūzenji runter und dem Ufer desselben dann entlang bis zum Ostende ... von da aus mit dem Bus wieder 45 Minuten retour nach Nikko. Alles in allem ca. 15-20 Kilometer galufen heute ... also recht fleissig muss ich sagen. Das rechte Knie hat zwar zwischendurch mal 1h lang wehgetan, aber dann auch wieder aufgehört (wahrscheinlich ist jetzt was ganz kaputt und KANN nicht mehr weh tun ;), somit auch hier: Alles gut!

Ein paar Eindrücke der heutigen Wanderung:

Der Yunoko-See, Nordufer

Viele Fischer an jedem Eck & Ende

Wie man sieht: wunderbares Wanderwetter heute 

Durch die Pampa, am Fluss entlang

Dann wieder über weite Felder

Und wieder Mitten durch den Wald

Da lauert er in den Büschen, der Bär
(eventuell, heisst das natürlich)

Weg hat wirklich alles geboten: Am feinen Seeufer entlang, durch dichte Wälder, durch ein Moor, über weite Felder hinweg mit super Aussicht auf den höchsten Berg hier, alles war dabei.

Sicher was Wichtiges?!
... das einzige das mich immer ein wenig nachdenklich gestimmt hat, war dass hier überall Warnschilder zwecks Bären rumgehangen sind, anscheinend gibt's die hier im Nationalpark zu Hauf. Und: alle Wanderer (gut, 97%) hatten so "Bärenglocken" am Rucksack ... die haben halt immer geläutet, grad damit der Bär das hört und abhaut. Hatte ich natürlich nicht ... gefundenes Fressen, sozusagen :) ABER: Hab' tollerweise keinen getroffen, bin keinem über'n Weg gelaufen ... auch wenn ich immer wieder durch Gegenden gewandert bin, wo man in Universum-Filmen Bären zu 100% antrifft: In Bachbetten, wo Fische über kleine Miniwasserfälle rumspringen und praktischerweise beide Ufer via Baumstamm verbunden sind. Tja, da war ich mir dann doch etwas unsicher :) Und so ist es im Endeffekt nur eine Schlange geworden die ich gesehen habe, hat sich vor mir ins Gebüsch geschlängelt.

Nachdem ich am späten Nachmittag dann wieder in Nikko angelangt war, hab' ich am Hauptplatz hier gleich was von den lokalen Köstlichkeiten probiert die bei einem Standl hier angeboten wurden: So süße Dinger, überbacken, gefüllt mit Sojabohnen-Marmelade, dazu gab's japanischen Tee. *Namm* sag ich da, *namm*! Immer wieder toll wenn man was zum Schmecken bekommt, dass man ÜBERHAUPT nicht zuordnen kann und so auch noch nie geschmeckt hat. Toll, wirklich toll!

Abends war ich dann in einem kleinen, traditionell japanischem Sushi-Lokal Abendessen. Wäre FAST nicht reingegangen, weil's von Aussen geschlossen bzw. leer ausgeschaut hat, lag aber daran, dass es so klein war und alle Fenster mit Jalousien bzw. Fahnen verhängt waren. Lokal selber war dann ganz niedlich, grad mal 1 (Essens)Bar und 2 Tische, der Besitzer & seine Frau am Essen machen, beide in traditioneller japanischer Kleidung. Außer mir waren nur 6 Einheimische drin ... ein gutes Zeichen! Hab' neben dem üblichen Sushi/Nigiri noch eine Spezialität des Hauses probiert: Yuba. Ist eine japanische Spezialität und ein Produkt aus Soya. Was es genau ist: Einfach den verlinkten Wikipedia-Artikel lesen ... aber ganz grob: Man erhitzt Sojamilch, es bildet sich eine Haut, die wird langsam abgezogen und gesammelt. Sagt eigentlich schon alles :) Und Aal hatte ich auch noch ... einer der besten die ich je hatte ... zerging auf der Zunge, herrlich!

Also kulinarisch war ein guter Tag heute, sportlicherweise auch. Alles gut, soweit :)

Und abends werd ich mir jetzt noch meine letzten 2 Unterkünfte (*buhuhu*) buchen (wird Osaka & Tokyo werden) ... aber davor wird morgen nochmal ausgiebig gewandert (hoffentlich wieder ohne Bär) und die Tempel hier besichtigt.