Samstag, 21. September 2013

Tag 10: Kyoto

Heut hab' ich mich schon ganz ganz schwer aus dem Bett schleppen müssen in der Früh. Man merkt langsam nach 10 Tagen, dass das hier kein "Strandlieg-Urlaub" ist, sondern "Hardcore-Sightseeing" :) Aber nutzt nix, so schnell komm ich nicht mehr nach Japan (naja, wobei, wer weiss?!) und den Strandlieg-Urlaub gönn ich mir ja vielleicht im Feber. Aber DAS ist eine ganz andere Geschichte :)

Wie gesagt, heute erster voller Tag hier in Kyoto. Und nachdem ich mich wiedermal genau NULL vorbereitet hab, hat's geheissen: Lonely Planet befragen ... und so war schnell klar, wohin es am ersten Tag gehen sollte: Zum #1 Highlight hier ... laut Lonely Planet und laut TripAdvisor: Dem Fushimi-Inari Taisha Schrein.

Eingangsanlage
Nach kurzer Ubahn & Zugfahrt war ich schlussendlich dortn (am Südost-Ende von Kyoto) ... gleich wie 100.000 andere Menschen auch noch. Spätestens DA ist mir aufgefallen dass heute Samstag ist ... Wochentage sind irrelevant wenn man auf Urlaub ist :)

Diese Schreinanlage hier ist bekannt für die unzähligen, wirklich UNZÄHLIGEN roten Tore, durch die man ein paar Kilometer lang den Berg hinauf pilgern kann ... bis man ganz oben beim Schrein angelangt ist. Diese Torii (so heissen diese traditionellen japanischen Tore) sind meist Stiftungen von Familien, Personen oder Unternehmen.

In unterschiedlichsten Grössen vorhanden

Innenansicht, die eingechnitzten (!) Zeichen
werden wahrscheinlich die Namen der Spender
sein ... oder ein Spruch oder eine Weisheit, keine
Ahnung ehrlichgesagt. Aber: wunderschön allemal.

Tja, und da bin ich bei ca. 30°C dann ewig und noch 3 Tage den Hügel raufgekrallt (laut LP in Summe 4km) ... und mit jedem Meter den ich höher bin, sind die Leute weniger und weniger geworden. Auch was feines :)

Am höchsten Punkt

Am höchsten Punkt angelangt konnte man dann den oberen Kreis vollenden und durch ein waldiges Gebiet (allerdings wieder durch Torii-Alleen) wieder nach unten spazieren.

Dazwischen alle paar hundert Meter waren immer wieder ein paar Teezimmer und kleine Shops zu finden, bei denen man sich laben oder ausruhen konnte. Ebenso alle paar Meter waren Schreine und Schreine und Schreine, teilweise auch Friedhöfe. Undüberall die Torris, und: bei jedem Schrein 2 Füchse! Diese Tiere sind den Japaner fast ein heiliges, aber mysteriöses Tier. Ausserdem gilt der Fuchs als Bote Inaris, dem Gott des Reises und der Ernte. Somit: bei JEDEM Schrein (und da gab es auch abertausende!) immer wieder 2 Füchse.

Hat man zu tausenden gesehen

Wieder am Fusse des Hügels angelangt bin ich noch ein wenig durch den angrenzenden Teil mit den (Souvenir)Shops und Restaurants geschlendert und hab mich dann in eins reingesetzt und mich a) ausgeruht und b) zu Mittag gegessen.

So, halber Tag quasi vorbei ... was als nächstes. Hab' mich dann entschieden, die #2 auf der Liste auch gleich mit zu machen: den goldenen Tempel "Kinkaku-Ji", diesmal auf der anderen Seite der Stadt, nord-westlich. Somit hieß es wieder Zugfahren, Ubahnfahren und - erstmalig - Busfahren hier in Kyoto.

Dortn angekommen wird man eigentlich nach Entrichten des Eintritts (400 Yen (3 Euro), akzeptabel) nur durchgeschleusst durch den Park auf einem fest vorgeschriebenen Pfad und hat recht wenig Möglichkeiten der Menschenmenge (die trotz des Nachmittags noch da waren) zu entkommen. War aber auch egal im Endeffekt, DAS Highlight war der goldene Tempel/Pavillon und sonst gab's nicht wirklich was besonderes zu sehen.


Aber DER war den Besuch wirklich wert! Ist glaub ich der schönste Tempel den ich je gesehen hab ... pures Gold, gelegen wunderschön in seinem eigenen Teich, eingebettet von Bäumen und Hügeln. Im Hintergrund die Berge. Toll, einfach nur Toll.

Nachdem ich hier nur um die 30 Minuten verbracht habe (es gab wirklich sonst nicht viel anderes zum ansehen), hab ich mich entschieden nach Gion zu fahren ... eins der lebhafteren (abendlich) Viertel hier in Kyoto. War ich gestern schon, als ich das Sushi-Lokal gesucht hab.

Gion

Hier gibt es wiedermal einen Tempel und eine wunderschöne Parkanlage namens "Maruyama-Koen", komplett mit Schreinen, Tempeln, Teichen, Brücken, Alleen, Bäumen, etc. Zur Kirschblütezeit soll der Park hier unglaublich überloffen sein, da man hier fein Platz zum Picknicken und Schauen und Flanieren hat, und die Kirschbäume hier besonders tolle blühen (ließt man halt).

Hab mich dann mal in der Abendsonne 30 Minuten hingesetzt bei einem Teich und mich mal kurz ausgeruht. Dann aber beschlossen, durchs abendliche Gion wieder zu Fuss die 30-45 Minuten nach Hause zu spazieren und ein wenig die Atmosphäre aufzusaugen.

Eingangsbereich zum Park
Essen war ich dann im hoteleigenen Restaurant, konnte einfach nicht mehr weiter gehen ... war sehr fertig, müde und erschöpft und meine Beine waren unglaublich schwer. Hier hab' ich zum ersten Mal nach 10 Tagen wieder mit Besteck gegessen, war doch eher ein traditionelles, europäisch angehauchtes Restaurant ... mit normalen Tellern und so. War schon fast wieder komisch mit einer normalen Gabel umzugehen ... Essen quasi Aufzuspießen und nicht einfach zu greifen wie mit den Stäbchen :) Weiter: Mutet immer noch seltsam an, wenn sich die Kellner vor einem seinen Tisch hinknien und die Bestellung kniend aufnehmen.

Was morgen auf dem Programm steht kann ich nicht sagen, werde ich spontan in der Früh entscheiden. Entweder fahr ich an den Stadtrand zu den Bambuswäldern oder ich werde mich noch ein wenig in Kyoto selbst umschauen.

Was es dann im Endeffekt geworden ist, ließt man morgen Abend HIER :)


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