Montag, 23. September 2013

Tag 12: Higashiyama

Jetzt fang ich den Tag mal von HINTEN an ... auch mal was neues.

War abends wieder Sushi essen, diesmal im #1 Sushilokal von Kyoto (laut TripAdvisor). Der Namen: "Chojiro". Musste wiedermal kurz 10 Minuten beim Eingang warten bis für mich ein Platz frei wurde.

Das "ungewöhnliche" an diesem Restaurant: Man setzt sich hin, und bekommt sofort ein Ipad (!) in die Hand gedrückt, an dem man seine Bestellung (via WiFi) abgeben kann, recht cool.

Innovativ

Man kann sich somit - über die Sprachbarriere hinweg - einfach sein Essen zusammenstöpseln (egal ob Set, Einzelsushi, ja sogar die Getränke bestellt man hierüber) und dann - nach 2maligem Nachfragen - einfach via Ipad bestellen ... und 5 Minuten später hat man's am Tisch (nachdem es von den (weiblichen) Chefs direkt vor einem zubereitet worden ist). Recht cooles Prinzip muss ich sagen.

Das Essen/Sushi selbst war zwar ausgezeichnet, aber an das gestrige kommt es einfach bei WEITEM nicht ran. Lokal und Bedienung und so ist zwar top (die Chefin hat mal fließend japanisch, englisch und spanisch (!) gesprochen und war sehr freundlich), aber das Sushi war halt "gut", überdurchschnittlich, aber halt nicht das SPITZENPRODUKT von gestern. Werde das auch so entsprechend auf TripAdvisor bewerten :) Und teurer als das gestern war's auch. Zwar noch BEI WEITEM ihm Rahmen (hab in Summe für 1 Salat, 1 Set und 2 Bier 3.550 Yen (= 27 Euro) gezahlt, was für uns daheim ganz normal ist und eher billig anmuten mag), aber halt doch ein wenig teurer wie das gestern.

NammNamm

Egal, gut war's auf alle mal, das soll jetzt hier nicht falsch rumkommen. Wenn man gutes Sushi will: Hingehen, unbedingt! Wenn man AUSSERGEWÖHNLICH gutes Sushi will: Auf ins Izuju :)

Aber genug des Essens.

Während ich die Zeilen hier schreibe, wäscht gerade 7 Stockwerke über mir meine Wäsche in einer der 2 Waschmaschinen. Hab heute kurze Inventur gemacht und bin draufgekommen, dass dank der unerwartet guten Wetterverhältnisse ich mit meinen Sachen noch 5-6 Tage auskomm, aber nicht bis zum Ende der Reise. Und wenn ich hier schon so komfortable Waschmöglichkeiten habe (300 Yen für 1 Ladung Waschen, 100 Yen für eine Ladung Trockner), muss ich das - auch wenn's noch schnell am letzten Abend ist - noch ausnützen. 

Was hab ich sonst heute getan? (Und: jetzt wieder ganz normaler Erzählstrang)

Hab' mich in der Früh auf ins Viertel "Higashiyama" gemacht ... war im LP ein netter vorgeschlagener Spaziergang drin. Bin dazu mit der U wiedermal Richtung Bahnhof gefahren, grad um da 15 Minuten in einer elendslangen Schlange auf den Bus zu warten und dann von den "Ordnern" reingezwängt zu werden. Mein persönliches Highlight: Die Sitze sind hier meistens für 2 zierliche Japanerinnen ausgelegt ... und neben mich (!) hat sich dann ein eher fülliger Mann hingesetzt ... und mir während der Fahrt somit fast die Hüfte gebrochen vorlauter eng war es da. Überhaupt nicht lustig. Hab' noch nie soviele Menschen in einem Bus gesehen.

Was man allerdings zu den Bussen hier sagen muss: Das Besondere ist, dass man HINTEN einsteigen muss (im Fall des Falles eine Nummer ziehen wenn man keine Prepaid-Karte wie ich hat) und VORNE beim Fahrer wieder aussteigen (und ggf. zahlen) muss. Somit ist es - wie heute - immer toll, wenn man eher im hinteren Teil des Busses zum sitzen kommt und dann bei der Station sich durch - auch wenn's unmöglich scheint - 1000 Japaner kämpfen muss. Heute war allerdings sogar SOVIEL los, dass bei der einen Station extra ein Angestellter anwesend war, der die Leute HINTEN rausgelassen hat .. weil nach vorne einfach kein Durchkommen gewesen wäre. Diese Erfahrung heute war sehr nah an dem (kennt man aus dem Internet) "Ubahn-Vollstopfern" Video dran. Aber: Hat alles geklappt, so ist es nicht.

Bin dann hier durch die Gegend geschlendert und hab diverese Tempel & Schreine besucht, genau will ich darauf jetzt gar nicht eingehen ... ich glaube für die Leserschaft waren das mal genug Tempel & Schreine in letzter Zeit für 1 Blog und 1 Stadt :) Aber: waren allesamt wieder sehr schön!

Man beachte die Holzstützen

Als erstes war ich allerdings im "Kiyomizu-Dera", recht grosser Tempel, dessen grosse Veranda mitten in der Hügelseite rein durch riesige Holzbalken gestützt wird. Des weiteren gibt es einen kleinen Wasserfall, wo die Besucher mittels ihren Trinkbecherstäben versuchen können das Wasser zu erwischen.



Coole Erfahrung dann beim Rausgehen: Der LP hat ein Ding empfohlen, dass sich "Tainai-meguri" genannt hat. Beschrieben wird die Sache damit, dass man durch den Mutterleib (!) einer Bodhisattva (ein Erleuchtungswesen) geht, den Stein in der Dunkelheit berührt, sich dabei was wünscht und danach quasi wiedergeboren retourniert.

Gazillionen von Menschen vormittags beim Eingang

Man musste im Endeffekt dann die Schuhe beim Eingang ausziehen, in ein Sackerl geben und die Stiegen ins Untergeschoss hinuntersteigen. Da wurde es dann dunkel ... sehr dunkel, man sieht NIX mehr dunkel. Man hangelt sich dann an der Handführung durchs absolute Dunkel (recht unheimlich), bis dann auf einmal der Stein in der Dunkelheit vor einem auftaucht. Den berührt man dann, wünscht sich was, dreht ihn, und wandert wieder im absoluten Dunklen davon. 

Nett Erfahrung alles in Allem, für 100 Yen auch nicht wirklich teuer. Zu empfehlen, Eingang ist direkt neben dem Haupttempeleingang!

[So, zwischenzeitlich wurde die Wäsche fertig, Trocknerladung Nr. 1 läuft mal]

Bin dann weiter durch die Gegend hier spaziert, ist wirklich ein sehr nettes Viertel, überall kleine ursprünglich ausschauende Strassen & Gassen. Hab' mir hier dann auch bei einem der vielen Strassen/Gassen-Tandler mein Mittagessen geholt ... 4 so gebackene Fischdinger mit Algenblättern drum rum. Namm :)

Wirklich sehr ursprünglich teilweise
Der Weg hat mich im Endeffekt dann wieder in den mir schon bekannten Park namens Maruyama-koen geführt, wo ich auch noch ein wenig rumgeschlendert bin. Auch hier heute wieder: Japaner beim fleissigen beten und Glocken läuten bei den Schreinen. Hängt meistens so ein langes Seil runter, oben eine Glocke (die wie Kuhglocken bei uns daheim klingen ... Verena hätte ihre Freude daran und würde alle 5 Sekunden zusammenzucken ;) ) die man läuten kann wenn man das Seil rumwuchtelt. Davor und danach das obligatorische Verbeugen & Klatschen.

Tausendfach gesehenes Bild
  
Das war's dann eigentlich mit meinem heutigen Sightseeing-Spaziergang... hab' mich dann entschlossen ein wenig shoppen zu gehen.

... "Shoppen" klingt eigentlich übertrieben, heutiges Ziel war:

a) Postkarten
b) Converse

Bin somit in eine der Einkaufsarkaden die ich am ersten Tag schon gefunden hab und bin da durch (10.000 Japaner) durchgeschlendert. Hab' dann gleich mal ein paar Postkarten gefunden und inkl. Briefmarken gekauft, wär das mal erledigt. 

Weiter in einem "ABC-Mart" (hat mich sehr an Hawaii/Honolulu erinnert :)) hab ich dann in der Schuhabteilung meine Converse gefunden: Chucks Hi, black monochrome ... zum tollen Sonderpreis von 3.990 Yen (= 30 Euro). Da musste ich gleich zuschlagen ... und hab gleich 4 (!) Paar gekauft. Somit wird sich leider sonst nicht mehr viel an Mitbringseln ausgehen ... ich glaub der Koffer/das Gewicht ist jetzt endgültig voll ... SORRY :(

Hab' mich dann zum Tagesabschluss noch in den Park des Imperial Palace gesetzt und in der Abendsonne ein paar Postkarten geschrieben. Sehr fein war's dort.

Und ja ... das führt uns wieder zum Abendessen und somit zum Beginn dieses Postings.

Morgen muss ich früh raus ... hab wiedermal eine Reise vor mir, nämlich nach Hiroshima ins Crowne Plaza ... schau ma mal wie's dortn so ist. Kyoto war - abschliessend gesagt - allerdings WUNDERSCHÖN und jedem uneingeschränkt zu empfehlen!

2 Kommentare:

  1. 4 Paar Converse, ein Wahnsinn!!! Lässt du die ausglatschtn in Japanien??? Gute Fahrt weiterhin, ich bin schon auf die nächsten Menschenmassen und Schreine gespannt!!!! Guats Nächtle aus einem supersonnigen und schönen Tirol!!!

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  2. schade,dass du keinen Platz mehr hast,so ein kleiner feiner Kimono als Mitbringsel wäre doch ganz nett gewesen!Vielleicht findet sich ja noch ein freies Plätzchen hm?:)Mama

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