Samstag, 28. September 2013

Tag 17: Der Nikkō-Nationalpark

Heute war ich wieder fleissig ... war wie gestern angekündit im Nikkō-Nationalpark wandern ... und toll war's!

Angefangen hat der Tag mit dem ersten ECHTEN Frühstück (somit nicht nur Instant-Coffee und ein gekauftes Billig-Gebäck) seit langer, langer Zeit. Gab's um 1.000 Yen / Tag dazu und diesmal hab ich mir gedacht leist ich mir das ... hab hier keinen Stress! Und gut war's. Interessanterweise haben die Japaner auch andere Frühstücksgewohnheiten wie "wir" Mitteleuropäer: Es gab zwar auch Brot und Toast und so Sachen, aber das war eher am Rand aufgestellt: Hauptfrühstück ist hier prinzipiell (kommt mir halt so vor) ähnlich wie das Hauptabendessen: Es gab Miso-Suppe, Fleischeintopf, Salat, Kartoffelgratin, warmer Kürbiseintopf, etc.

Ich hab mir eine gute Mischung zusammengestellt ... war ausgezeichnet muss ich sagen. Morgen gleich wieder :)

Frisch gestärkt bin ich dann uma 09:30 Uhr Richtung Station spaziert, hab mir ein 2-Tages-Bus-Ticket für die Gegend hier gekauft ... und dann auch gleich mit dem lokalen Bus hier Richtung Nationalpark gefahren. Man fährt hier gleiche eine ganze Stunde über sehr kurvige Serpentinen bis man schlussendlich mitten im Nationalpark zwischen den 2 grossen Seen (Chūzenji-See und dem Yunoko-See) angelangt ist. Zusammengerechnet mit der 140km Anreise aus Tokyo ist man jetzt wirklich hier sehr im Grünen. Fein.

Hab' mich dann gleich auf meine geplante Route gemacht: Gestartet wurde mit den Yutaki-Falls ... weil die einfach direkt bei meiner Bushaltestelle waren :)

Yutaki-Falls

Dann gings komplett um den Yunoko-See herum, dann auf einer bekannten Wanderroute bis zum Lake Chūzenji runter und dem Ufer desselben dann entlang bis zum Ostende ... von da aus mit dem Bus wieder 45 Minuten retour nach Nikko. Alles in allem ca. 15-20 Kilometer galufen heute ... also recht fleissig muss ich sagen. Das rechte Knie hat zwar zwischendurch mal 1h lang wehgetan, aber dann auch wieder aufgehört (wahrscheinlich ist jetzt was ganz kaputt und KANN nicht mehr weh tun ;), somit auch hier: Alles gut!

Ein paar Eindrücke der heutigen Wanderung:

Der Yunoko-See, Nordufer

Viele Fischer an jedem Eck & Ende

Wie man sieht: wunderbares Wanderwetter heute 

Durch die Pampa, am Fluss entlang

Dann wieder über weite Felder

Und wieder Mitten durch den Wald

Da lauert er in den Büschen, der Bär
(eventuell, heisst das natürlich)

Weg hat wirklich alles geboten: Am feinen Seeufer entlang, durch dichte Wälder, durch ein Moor, über weite Felder hinweg mit super Aussicht auf den höchsten Berg hier, alles war dabei.

Sicher was Wichtiges?!
... das einzige das mich immer ein wenig nachdenklich gestimmt hat, war dass hier überall Warnschilder zwecks Bären rumgehangen sind, anscheinend gibt's die hier im Nationalpark zu Hauf. Und: alle Wanderer (gut, 97%) hatten so "Bärenglocken" am Rucksack ... die haben halt immer geläutet, grad damit der Bär das hört und abhaut. Hatte ich natürlich nicht ... gefundenes Fressen, sozusagen :) ABER: Hab' tollerweise keinen getroffen, bin keinem über'n Weg gelaufen ... auch wenn ich immer wieder durch Gegenden gewandert bin, wo man in Universum-Filmen Bären zu 100% antrifft: In Bachbetten, wo Fische über kleine Miniwasserfälle rumspringen und praktischerweise beide Ufer via Baumstamm verbunden sind. Tja, da war ich mir dann doch etwas unsicher :) Und so ist es im Endeffekt nur eine Schlange geworden die ich gesehen habe, hat sich vor mir ins Gebüsch geschlängelt.

Nachdem ich am späten Nachmittag dann wieder in Nikko angelangt war, hab' ich am Hauptplatz hier gleich was von den lokalen Köstlichkeiten probiert die bei einem Standl hier angeboten wurden: So süße Dinger, überbacken, gefüllt mit Sojabohnen-Marmelade, dazu gab's japanischen Tee. *Namm* sag ich da, *namm*! Immer wieder toll wenn man was zum Schmecken bekommt, dass man ÜBERHAUPT nicht zuordnen kann und so auch noch nie geschmeckt hat. Toll, wirklich toll!

Abends war ich dann in einem kleinen, traditionell japanischem Sushi-Lokal Abendessen. Wäre FAST nicht reingegangen, weil's von Aussen geschlossen bzw. leer ausgeschaut hat, lag aber daran, dass es so klein war und alle Fenster mit Jalousien bzw. Fahnen verhängt waren. Lokal selber war dann ganz niedlich, grad mal 1 (Essens)Bar und 2 Tische, der Besitzer & seine Frau am Essen machen, beide in traditioneller japanischer Kleidung. Außer mir waren nur 6 Einheimische drin ... ein gutes Zeichen! Hab' neben dem üblichen Sushi/Nigiri noch eine Spezialität des Hauses probiert: Yuba. Ist eine japanische Spezialität und ein Produkt aus Soya. Was es genau ist: Einfach den verlinkten Wikipedia-Artikel lesen ... aber ganz grob: Man erhitzt Sojamilch, es bildet sich eine Haut, die wird langsam abgezogen und gesammelt. Sagt eigentlich schon alles :) Und Aal hatte ich auch noch ... einer der besten die ich je hatte ... zerging auf der Zunge, herrlich!

Also kulinarisch war ein guter Tag heute, sportlicherweise auch. Alles gut, soweit :)

Und abends werd ich mir jetzt noch meine letzten 2 Unterkünfte (*buhuhu*) buchen (wird Osaka & Tokyo werden) ... aber davor wird morgen nochmal ausgiebig gewandert (hoffentlich wieder ohne Bär) und die Tempel hier besichtigt.

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