Samstag, 14. September 2013

Tag 2: Tempel, Schreine & Parks

Die gute Nachricht zuerst: Bin heute morgens aufgewacht, und meine Erkältung war quasi verschwunden, die Freude war gross! Hab' von gestern auf heute ca. 8h geschlafen (das hab ich schon sehr lange nicht mehr), und das wie ein Stein, und es hat wie scheint gefruchtet!

Nachdem ich mir dann einen Früchtetee mit dem zimmereigenen Wasserkocher gemacht habe und den brandneuen Lonely Planet (freu mich immer noch) studiert hab, hab ich mich pünktlich um 10:00 Uhr auf den Weg gemacht (mir wurde gesagt ich hätte das Zimmer zwischen 10:00 und 14:00 zu verlassen, da kommt nämlich das Housekeeping).

Der erste Weg hat mich zum Imperial Palace nicht weit weg von hier geführt ... nur um dann festzustellen, dass ein Teil des Parks Montags und Freitags geschlossen ist. Das Blöde daran: heute ist Freitag. Nachgelesen im LP, wäre dringestanden, sollte wirklich aufmerksamer nachlesen. Gut, schau ich halt morgen vorbei, ist eins der Highlights (kann sich meine Freundin Caro G. schonmal vormerken, die steht auf Highlights :) :) :)) von Tokyo laut LP, scheint ein schöner Park zu sein.

Gut, war wohl nix, somit zum nächsten Tempel: Senso-Ji, Tokyos meistbesuchten Tempel.

Der Haupttempel
Bin bei der Station Asakusa ausgestiegen und dann gleich beim ersten Tor vorbei: dem Kaminari-Mon, einem recht schönen, grossen, roten Tor. Von dort aus geht's eigentlich gerade aus durch einen sehr engen Markt gerade aus Richtung Tempel selbst. Geschäfte ohne Ende, links und rechts, jedes zweite ein Süßwaren-Geschäft/Stand an dem man die seltsamsten Sachen probieren/kaufen hat können.

Leute, Standln, überall
Vor dem Tempel selbst dann wieder entdeckt: diese Brunnen um sich vor dem Gebet zu reinigen (Hände waschen, Trinken, etc.). Neu hier: Ein "Rauchoffen" direkt vorm Tempel, wo sich die Japaner hinstellen und den Rauch durch ihre Kleidung hindurch in ihren Körper einreiben. Ja, das wollte ich genau so schreiben :)

Der Schrein selbst
Beim Schrein selbst wieder das gleiche Bild: Viele Japaner, die in die Kiste vor dem Schrein Münzen reinwerfen, klatschen, sich verbeugen und innehalten. Auffallend hier: die nach links gerichtete Swastika an allen Ecken und Enden.

Um den Schrein herum noch ein kleiner Park mit kleineren Tempeln und Gartenanlage, daneben ein 5-stufiger Tempel, etc etc ... alles recht nett angelegt, aber leider halt 10.000 Leute. Wie gesagt: Tokyos meistbesuchter Tempel. Scheint zu stimmen.

Nette Gartenanlage
Nachdem es auch heute wieder unglaublich heiss und schwül (mindestens 32°C, sehr schwül!) war und ich mir vorgekommen bin wie damals in den ersten Lissabon-Tagen oder wie in Darwin oder Honolulu (Tokyo ist ca. auf der Höhe von Süditalien) hab' ich mir in einem der umliegenden Shops dann doch einen neuen Hut (wir erinnern uns: hab meinen im ABC-Store in Hawaii heuer gekauften leider daheim vergessen :( ) gekauft: Gleiches Prinzip, gleiche Form, nur in weiss. Aber SEEEEHR bequem (und sehr stylisch, aber das glaubt MIR eh wieder keiner ;)). Ausserdem hab ich dazu als "Is a present!" eine Art Geschirrtuch geschenkt bekommen ... wahrscheinlich weil die Verkäuferin gesehen hat, dass ich geschwitzt hab' wie Sau :)

Hab' mich dann hier in dem unendlichen Angebot an Restaurants, Pubs, Bars und Standln nach einem Spot für's Mittagessen umgeschaut ... und es hat mich in ein recht "uriges" Sushi-Lokal verschlagen:

Tatsächlich ein Restaurant
Hauptaufgabe Nr. 1 war mal herauszufinden dass es ein Restaurant ist :) Drin war alles dann SEHR klein, nur 6 Tische, alle mit so Mini-Stühlen wie wir sie normal für eine Kinder-Kasperltheater-Aufführung verwenden, und Ramsch an den Wänden. Aber: Sehr freundlich die Besitzer und alles in allem heimelig und eine gute Abschirmung zur allgemeinen Hektik draussen. Interessanter Fakt am Rande: Mir ist schon aufgefallen dass viele Restaurants - so wie dieses hier - über dem Eingang eine Fahne / ein Tuch hängen haben, damit man gebückt in das Lokal eintreten muss. Was der tiefere Sinn dahinter ist, muss ich erst noch erforschen. Fakt ist aber: Man muss sich gscheit bücken um reinzukommen ... und drinnen recht schmal machen um Platz zu haben (was dank meiner Körperfülle recht schwer war ... aber doch möglich! :)).

Nach dem wirklich guten Einheimischen-Sushi (war wiedermal ein Fisch dabei den ich noch nie gegessen hab) hab ich mich dann wieder auf den Weg in ein anderes Stadtviertel gemacht.

Bin dann die paar Metro-Stationen rüber zum Sky-Tree (ganz neue Attraktion, Fernsehturm, 2t-höchstes Gebäude der Welt anscheinend) um zu schauen wie's mit der Anstell-Dauer ausschaut. 50 Minuten. Nicht lange, aber hab' grad keine Lust gehabt, war nicht weit weg ... bin dann aber weiter.

Nur ein ganz, ganz kleiner Ausschnitt
... und zwar zum "Tokyo Metropolitan Government Building", weil hier im Stock 45 eine freizugängliche Aussichtsplattform (hinter Glaswänden, wie sich herausstellte) befindet. Oder 2, besser gesagt, eine im Südtower, eine im Nordtower. Grad um mal einen kleinen Ausblick über Tokyo zu erhaschen.

Aber wie gesagt: war "nur" der 45. Stock, morgen gehts auf 450 Meter, rauf auf den Sky Tree ... na DA bin ich dann gespannt wie die Aussicht von dortn oben ist. Aber ein kleiner Vorgeschmack war das heute schon: egal in welche Richtung man schaut: Stadt, Stadt und nochmals Stadt.  Wirklich beeindruckend!

Nachdem es dann schon kurz vor 16:00 war, hab ich beschlossen mich noch auf einen kleinen Spaziergang auf in einen der zahlreichen Parks hier zu machen. Neues Ziel: der Park Ueno-koen im Nord-Osten der Stadt.

Hatten ihren Spass, die 2 Ruderer(innen)

Der Park selbst ist recht gross muss ich sagen, Hauptanziehungspunkt sind sicher die 2-3 Tempel und die umgebeneden Seen. Interessanterweise waren 2 der 3 Hauptseen von vorn bis hinten mit Pflanzen überwuchert (bis 2 Meter über die Wasseroberfläche) ... hab ich auch noch nie gesehen sowas. Scheint aber in dieser Zeit ohne menschlichen Eingriff einfach zu passieren.

Der 3. der Seen war der öffentlich genutzte, wirtschaftlich interessante, weil: Hier können sich verliebte Pärchen Boote ausleihen und durch die Gegend rudern. Es gibt normale Ruderbote, Tretboote, und - ganz cool - schwanen-geformte Tretboote.


DAS sind die Momente in denen ich bereue allein zu reisen :)

Bin dann noch eine Runde um den See spaziert, in der Abendsonne, war zwar noch schwül, aber nicht mehr unerträglich heiss. Sind auch überall Männer rumgesessen und haben auf den Bänken Brettspiele (japanische, kannte ich nicht) gespielt (pah, Caro & ich hätten hier stundenlang Backgammon spielen können :)) und ein paar haben die Vögel gefüttert.

Hat mich sehr an den
Budgie-Man in London erinnert
Nachdem mich dann ein Einheimischer angequatscht hat und mich über die Österreich-Ungarische Geschichte ausgefragt hat ... kurz bevor er mir seine eigenen Kurzgeschichten verkaufen wollte, hab ich mich dann wieder auf den Weg Richtung Ubahn-Station gemacht.

Bin aber vorher in eine Seitengasse abgebogen, weil hier - den Lichtern und Menschen zu Folge - ein recht cooler Strassenmarkt zu sein geschienen hat:


Bin dann ca. 1 Stunde durchspaziert und hab den Wahnsinn auf mich einwirken lassen: Menschen Menschen Menschen, Verkäufer die auf der Strasse rumschreien, offene Fischmärkte direkt am Gehsteig, Schuhgeschäfte soweit das Auge reicht, Spielhallen mit allen möglichen Automaten, etc etc etc.

In einem Wort: Toll!

Frischer Fisch gefällig?
Standln, Standln, Standln










Mein Highlight:
"Fishin' for Sushi'
Alles in Rosa, eher für die Mädls


Hab' interessanterweise auch gleich Converse ausgemacht, wo die - von mir getragenen - ganz schwarzen nur um die 3.990 Yen kosten ... umgerechnet ca. 31 Euro ... fast die Hälfte von dem was sie daheim kosten. Ich glaub, da werd ich mir 2-3 Paar schnappen (gut dass ich beim Kofferpacken sparsam war!)

Interessanter Fakt auch: Es tragen hier wirklich SEHR viele Leute in allen Altersschichten Atemmasken: Junge, Kinder, Erwachsene, ältere Menschen, alle. Muss mal wen fragen WARUM das so ist: Weil sie SELBER krank sind, weil sie die schlechte Luft (die mir gar nicht so schlecht vorkommt) nicht vertragen oder weil sie Angst vor Krankheiten haben. Ich weiss es nicht, aber: interessant!

Dann schlussendlich bin ich aber doch heim und hab mich im TripAdvisor über eine Abendess'-Möglichkeit informiert. Schlussendlich hab' ich nix gefunden und bin einfach in eine Gegend 4-5 Blöcke von meinem Hotel entfernt gegangen, wo's viele Bars und Lokale gegeben hab. Und wiedermal: Da rein, wo am meisten los war ... und auch heute wieder: gut damit gefahren!

Das heutige Restaurant hieß "Nanoya" ... und ich habe keine Ahnung was ich alles gegessen habe :) Bestellen selbst war aber schon mal - trotz Mini-Englisch-Karte - wiedermal spannend ... hab einfach mal auf "Roast Beef - with little bit of hot sauce" gezeigt und dann auf "fried chicken - vinegar". Keine Ahnung ob das gross, klein, Vorspeise, Nachspeise, etc. ist. War aber beides sehr sehr gut muss ich sagen (mit Soßen die ich so noch nie geschmeckt habe), und was ich dazubekommen habe kann ich einfach nicht sagen ... weil ich sowas auch noch nie gegessen hab :) Aber auch hier: Trotz des Umstandes dass sie keine Ahnung hatte was ich wollte, war die Kellnerin sehr freundlich: Als sie nicht wusste, welche grösse ich beim Bier will, hat sie einfach aus der Küche 3 verschiedene Gläser geholt und ich hab einfach auf eins zeigen müssen (das Grosse,  wurde es dann, falls sich wer fragt :)).

War ein recht interessantes Erlebnis, weil ich - wiedermal - allein zwischen ca. 30 Japaner gesessen bin die sich alle lebhaft unterhalten haben. Man bekommt hier recht schnell einen Eindruck wie's hier in Japan zugeht.  Es wurde auch geraucht - was mich wundert - aber dank der starken Klima hat manh davon gott sei dank nichts gerochen.

Tja, und danach noch ein wenig "Verpflegung" für das Blogschreiben abends gekauft und das war er eigentlich auch schon ... der Tag heute.

Bekannt von daheim (=Bier),
wahrscheinlich Bier, und:
hoffentlich Bier

Morgen werd ich uma 09:00 oder so gleich mal Richtung SkyTree starten und mir danach den Park & den Imperial Palace anschauen. Abends möchte ich dann mal nach Shibuya ...na ICH bin gespannt :)

2 Kommentare:

  1. Gut zu wissen... dann müssen wir dir keine Converse mehr aus Kanada bringen... viel Spaß weiterhin

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  2. Andrä, deinen Blog zu lesen stelle ich für die nächsten 3.5 Wochen vor die Börsenberichte... spannend, interessant, unterhaltsam, lustig... ein Genuss. ABER: das mit der Auswahl des Bierglases, das hätten wir auch so erraten...
    UND: die Standln erinnern mich an die Märkte in Vietnam und Kambodscha, die waren ähnlich und die vielen Leute auch, aber das wird wohl in ganz Asien so sein... weiterhin noch viel Spaß

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