Mittwoch, 25. September 2013

Tag 14: Miyajima & der grösste Reislöffel der Welt

So, die nächste Station meiner Reise wär mal gebucht: Übermorgen geht's wieder ostwärts, nach Nikko. Ist eine kleine Stadt nördlich von Tokyo in den Bergen, angrenzend an einen Nationalpark. Und genau IN DEM möchte ich dann auch 2 Tage Wandern gehen. Wollt eigentlich was anderes planen, aber nachdem ich gesehen habe dass es in der Gegend anscheinend nur noch die nächsten 4 Tage schön ist und dann die Wolken kommen, nutz' ich das noch aus und hoffe es geht sich noch für die "trockene" Natur aus. Wird aber eine lange Anreise ... wie scheint um die 7h von Hiroshima aus, inkl. 3x umsteigen :(

ABER dazwischen liegt ja noch morgen ... und für euch, geschätzte Leserschaft, der heutige Tag.

Heute bin ich in der Früh wie angekündigt mit der Lokalbahn ca. 30 Minuten nach Süd-Westen gefahren und dann mit der Fähre 10 Minuten auf die Insel Miyajima

Meine Fähre

Ist eine recht nette, kleine Insel mit ein paar hohen Hügeln / Bergen, könnte man 1:1 in die Karibik/Südsee setzen meiner Meinung nach: Die ganze Insel besteht eigentlich nur aus Bergen/Hügeln und hat 1 Hauptort und ein paar Buchten in den man teilweise auch schwimmen kann (anscheinend). Der Hauptberg z.b., Misen, ist komplett von unten bis oben mit Wald/Urwald bedeckt. Wäre Oceanic 815 hier abgestürzt ... ich würd's glauben :)

Sehr idyllisch 


Bekannt ist die Insel hauptsächlich für das rote, riesige Torri, dass direkt vor dem bekannten Itsukushima-Schrein steht. 

Ca. 16m hoch, recht imposant
Sonst ist auf der Insel im "Hauptort" alles recht nah beieinander gelegen, was das ansehen relativ easy-cheesy macht. Besonderheit hier im Ort: Es läuft hier überall Wild, vorwiegend Rehe, frei umher, einfach so zwischen den Leuten . Beliebtes Fotomotiv, wie man sich vorstellen kann.


War immer wieder sehr lustig, wenn die Rehe angefangen haben an den T-Shirts von Touristen zu knabbern oder in den Taschen herumgestrierlt haben wenn die Leute grad nicht aufgepasst haben. Affen sollten hier auch zu Hauf sein, hab ich aber keine gesehen.

Wirklich ganz viel, sehr zahmes Wild
Aber MEIN Hauptpunkt an diesem Tag war die Wanderung auf den höchsten Berg hier, den Mount Misen. Hab' mich ca. 1.5h raufgequält bis auf den Gipfel (gut, waren nur 535m, aber 500 Höhenmeter sind 500 Höhenmeter ... vorallem für mich ;)) ... war deshalb schwierig, weil a) Hitze zu Mittag und b) es hat der ganze Weg quasi nur aus Stiegen & steilen Wegen bestanden. Nix mit gemütlich raufspazieren, nix, nur steil, sonst nix. Pfuh.

2. Teil der Seilbahn, mit
der ich dann RUNTER bin
Oben am Gipfel sind sie grad beim Umbauen, bauen da so ein Aussichts-Zentrums-Häusl hin, hat aber nicht weiter gestört, man konnte am Gipfel trotzdem drumherum spazieren. Aussicht wäre prinzipiell fabelhaft gewesen, man hat über die Inlands-See gesehen, aber leider war's da es wieder so schwül war heute diesig und man sah nicht wirklich weit. Aber man erkennt glaub ich am nächsten Bild ungefähr wie's ausgeschaut HÄTTE:

Die Inlandssee-Inseln

Knapp unterhalb des Gipfels waren dann auch noch so Schreine und Tempel, ebenso auch die "Halle des nie erlöschenden Feuers", das angeblich vor VIELEN hundert Jahren ein Mönch entzündet hat und das seither niemehr ausgegangen ist. Mit DIESEM Feuer wurde auch die (gestern gesehene) "ewige Flamme" im Peace Memorial Park entzündet. 

Ausserdem standen hier überall so kleine Buddhas rum ... jeder mit einem lustigen Kleidungsstück/Brille/etc. geschmückt ... warum auch immer ... sah aber super aus :)




Yo!
Bin dann - nachdem ich mich erholt habe und getrocknet bin :) - mit der Seilbahn runtergefahren, weil den Abstieg wollte ich meinen Knien nicht mehr antun und ausserdem hat die Seilbahn toll ausgesehen. Bin dann noch durch das Ortl unten spaziert, an Haufen Souveniergschäftln und Essensbuden und Standln und so.


Kulinarisches Highlight waren hier "Fischwürsteln", gebraten/gebacken aus Aal. Und Austern. Beides nicht meins :) 

Und dann kam endlich das 3. Highlight auf das ich mich den ganzen Tag schon gefreut hab. Bekanntlich bin ich ja (und Caro weiss das besonders :)) ein Fan von "Superlativ-Sightseeing-Highlights" ... sprich: Dinge die mit "Der grösste ..." oder "Das längste ..." oder "Die tiefste ..." anfangen. Caro kann davon ein Lied singen ... der westliches Punkt Kontinentaleuropas heuer in Portugal oder der längste Holzsteg auf der südlichen Hemisphäre damals in Australien :)

Und heute, hier, in Japan: der grösste Reislöffel der Welt :) :)

Der grösste Reislöffel der Welt
Den haben die Bewohner der Insel hier Anfang der 80er Jahre in 3 Jahren hergestellt ... dann ist er mal 13 Jahre verstaubt weil sie einfach nicht wussten wo hin damit ... und seit dem das ganze hier Weltkulturerbe ist (1996), ist er öffentlich ausgestellt. Toll! 8m lang, 2.5 Tonnen schwer, Holz ist 270 Jahre alt! Gemacht wurde er unter anderem, um das - hier recht bekannte und berühmte - Handwerk der Reislöffelschnitzerei an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Bin dann eigentlich bald mal retourgefahren und schlussendlich um 17:00 Uhr erschöpft aber zufrieden wieder in Hiroshima angelangt. Hab dann noch ein wenig Sumo geschaut ... ist meine neue Lieblingssportart (nach Baseball, natürlich :)) seit dem ich mich ein wenig auskenn'. Glaube allerdings dass das bei uns daheim eher weniger im TV laufen wird ;)

Teil des Schreins und die 5-stöckige Pagode 


Übermorgen geht's wie eingangs erwähnt wieder gen Osten ... was ich allerdings MORGEN machen werde, ist mir noch unklar ... habe zur Zeit genau KEINE Ahnung. DAS entscheide ich morgen spontan in der Früh .. heute mag ich nicht mehr, bin viel zu müde.

In diesem Sinne liebe Leser ... gute Nacht, schönen Abend noch nach Europa, bis morgen.

Möge der Reislöffel mit euch sein! :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen